Nur wenige Menschen haben jemals vom Nabatäerreich gehört, obwohl dieses kleine Wüstenkönigreich den Griechen gegenüberstand und das Römische Reich fast in die Knie zwang. Ihr Geheimnis war weniger eine mächtige Armee als vielmehr eine blühende Wirtschaft. Die Nabatäer hatten ein Monopol auf die Lieferung von Weihrauch an Tempel in Europa und schufen ein Reich des Reichtums und der Opulenz, das in den Wüsten Arabiens seinesgleichen suchte. Ihr Überlebensgeheimnis lag weniger in ihrer mächtigen Armee als vielmehr in ihrer geschickten Nutzung von Wirtschaft, Geheimhaltung, Täuschung und Diplomatie. Heute ziehen die spektakulären Ruinen der antiken Stadt Petra, der bekanntesten Stadt des Nabatäerreichs, Touristen und Historiker gleichermaßen an. Andere nabatäische Städte liegen vergraben unter dem Staub und Sand der Zeit. Das Königreich der Nabatäer ist seit Jahrtausenden verloren und vergessen.
Das Wort „Nabatäer“ kommt vom arabischen Wort „Nabati“, was „Bewohner von Naba“ bedeutet. Naba war ein Ort in der Region Petra im heutigen Jordanien und gilt als die ursprüngliche Siedlung der Nabatäer. Die Nabatäer nannten sich auch „Qedariten“, was auf ihre Abstammung von den alten Arabern des Qedar-Stammes anspielte. Die genaue Bedeutung des Namens Qedar ist jedoch nicht bekannt.
Die nabatäische Sprache war eine semitische Sprache, die eng mit dem Aramäischen verwandt war. Sie wurde in den nabatäischen Inschriften, die in Petra und anderen Städten gefunden wurden, verwendet.
Quelle: https://nabataea.net/explore/history/founding-of-the-nations/#images
Petra war die Hauptstadt des Nabatäerreiches und lag in einem abgelegenen Tal in Jordanien. Die Stadt wurde im 4. Jahrhundert v. Chr. gegründet und diente als wichtiger Handelsknotenpunkt zwischen dem Osten und dem Westen. Petra wurde vor allem durch ihre einzigartigen Felsenarchitekturen bekannt, darunter das berühmte Schatzhaus (al-Khazneh), das in den Felsen gemeißelt ist.
Die Nabatäer nutzten geschickt das Terrain und errichteten ein ausgeklügeltes System von Zisternen und Bewässerungskanälen, um das Wasser in der Wüste zu nutzen und ihre Stadt zu versorgen.
Im 1. Jahrhundert v. Chr. erreichten die Nabatäer unter der Führung von Königin Zenobia ihren Höhepunkt. Sie kontrollierten wichtige Handelsrouten und handelten mit Gewürzen, Weihrauch, Seide und anderen Luxusgütern. Sie waren auch in der Lage, die Ressourcen ihrer Länder zu nutzen, um ein erfolgreiches Handelsimperium zu errichten.
Im Jahr 106 n. Chr. wurde das Nabatäerreich von den Römern erobert und in die Provinz Arabia Petraea eingegliedert. Die Nabatäer assimilierten sich in die römische Kultur und die meisten von ihnen konvertierten zum Christentum. Die Stadt Petra verlor an Bedeutung und geriet schließlich in Vergessenheit, bis sie im 19. Jahrhundert vom Schweizer Forscher Johann Ludwig Burckhardt wiederentdeckt wurde.
Die Gründe für den Niedergang der Nabatäer sind nicht eindeutig geklärt. Einige Historiker führen dies auf den wachsenden Einfluss des römischen Reiches und den damit einhergehenden Verlust ihrer Unabhängigkeit zurück. Andere argumentieren, dass eine Veränderung der Handelsrouten und der Rückgang des Handels mit Luxusgütern, die einst das Herzstück der Wirtschaft der Nabatäer bildeten, zum Niedergang beigetragen haben könnten.
Insgesamt waren die Nabatäer ein einflussreiches Volk, das ein beeindruckendes Handelsimperium errichtete und wertvolle Beiträge zur Architektur und Technologie leistete. Die Stadt Petra zeugt noch heute von ihrer fortschrittlichen Kultur und dem reichen Erbe.
Die genauen Ursprünge der Nabatäer sind unklar, da es nur wenige schriftliche Aufzeichnungen über sie gibt. Es wird jedoch vermutet, dass sie ursprünglich eine nomadische Stammesgruppe waren, die in der Region des heutigen Jordanien und Saudi-Arabiens lebte.
Die nabatäische Religion war eine polytheistische Religion, die eine Vielzahl von Göttern und Göttinnen verehrte. Die bekanntesten Götter der nabatäischen Religion waren Dushara und Al-Uzza. Dushara war der höchste Gott der Nabatäer und wurde oft mit Zeus und Jupiter verglichen. Al-Uzza war eine Göttin des Krieges und des Schutzes und wurde oft mit Venus und Aphrodite verglichen.
Die Nabatäer praktizierten auch den Kult des Wadi, einer heiligen Quelle oder eines heiligen Ortes in der Wüste. Die Pilgerreise zum Wadi war ein wichtiger Bestandteil der nabatäischen Religion und brachte der Stadt Petra bedeutende Einnahmen.
Eine interessante Quelle für weitere Informationen rund um die Nabatäer ist der kanadische Archäologe Dan Gibson https://nabataea.net